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Eine Wespe, die nützlich und nicht aggressiv ist

gallische-feldwespe.jpgDIE GALLISCHE FELDWESPE BREITET SICH AUS.

Auf den Rebflächen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg wurde eine starke Ausbreitung der Gallischen Feldwespe (Polistes dominulus) beobachtet. Sie kommt sonst schwerpunktmäßig im Mittelmeerraum vor. Die Gallische Feldwespe ist in keiner Weise aggressiv gegenüber Menschen und sehr nützlich.

Diese Wespenart hat Pflanzrohre (Tubex-Rohre) als besonders günstigen Ort für den Bau ihrer Waben entdeckt. Sie ernährt sich vorzugsweise von kleinen Insekten und Nektar. Die starke Ausbreitung ist vermutlich Folge des deutlichen Temperaturanstiegs im April, Mai und Juni in den vergangenen 30 Jahren.

Aussehen, Lebensweise
Die Feldwespe hat auf dem Hinterleib ein gelb-schwarzes, sehr variables Muster. Der Kopfschild ist meist vollkommen gelb, zuweilen mit einem schwarzen Fleck in der Mitte. Die Fühler sind ab dem dritten Geißelglied gelborange. Die Unterseite des letzten Hinterleibsegments ist gelb. Die Königin ist 13 bis 18 Millimeter groß, Arbeiterinnen und Männchen bringen es auf 12 bis 15 Millimeter.

Die Gallische Feldwespe bevorzugt offene, warme Stellen, oft im Siedlungsbereich. Im Frühjahr wird das Nest einer überwinternden Jungkönigin gegründet. Das Nest wird aus Holzkitt gefertigt, wobei das Holz von vertrockneten Pflanzenstengeln abgeraspelt und mit einem Sekret der Speicheldrüsen vermischt wird. Das Nest befindet sich in Mitteleuropa oft in Gebäuden, zum Beispiel Garagen, Schuppen oder Jalousiekästen. In Rebflächen sind es fast ausschließlich Pflanzrohre, die zum Bau des Wabennestes verwendet werden. Das fertige Nest besteht aus etwa 50 Zellen und weist keine schützende Umhüllung auf. Im Nest leben bis 30 Arbeiterinnen. Ab Ende Juli erscheinen die Weibchen und Männchen der neuen Generation. Im September verenden die Feldwespen, nur die begatteten Jungköniginnen überwintern.

Feldwespen sind Nützlinge
Da Gallische Feldwespen im Gegensatz zu den echten Wespenarten wenig aggressiv gegen Menschen sind und auch keine Schäden an Trauben verursachen, sollten sie möglichst nicht vernichtet werden. Durch das Vertilgen von Schadinsekten (z. B. Zikaden, Traubenwicklerarten) sind Feldwespen als nützlich einzustufen.

Auszug aus dem Fachmagazin: Rebe & Wein 7/2009
Autoren: Dr. Walter Kast und Hermann Frisch, Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO), Weinsberg
Bild: LVWO (Kast)
www.kleinbrennerei.de

Datum: Mittwoch, 12. August 2009
Themengebiet: Brennerei-Kellerei-Mosterei, Rekru Trackback: Trackback-URL
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2 Kommentare

  1. 1

    [...] In Wuppertal ist hier irgendwie zurzeit eine Wespen Plage. Ich und ein Freund sitzen dann immer in der “Uni Kneipe” und müssen alle 2 Sekunden Wespen von den Getränken wegschupsen. Das nervt. Aber es gibt auch Wespen, die nützlich und nicht aggressiv sind. [...]

  2. 2

    In meinem Rudower Garten in Berlin-Neukölln habe ich auf einer Sonnenblume eine Wespe entdeckt und fotografiert, in der ich eine gallische Feldwespe erkannt zu haben glaube. Die Wespe erscheint mir allerdings ziemlich groß, größer als diejenigen Exemplare, die immer an meinem Frühstücksschinken partizipieren (größer als 2cm). An der Sonnenblume sitzt sie schon seit mehreren Tagen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

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