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Pflege von Wasserenthärter und Austauscherharz

Das Austauscherharz sollte stets feucht und frostfrei gehalten werden. Beim erneuten Quellen nach einer Austrocknung und bei Minusgraden zerspringen die Kunstharzkügelchen. Dies beeinträchtigt zwar nicht ihre Austauscherkapazität, kann aber dazu führen, dass die feineren Harzpartikel die am Ein- und Auslauf des Wasserenthärters angebrachten Siebe, die die Kügelchen zurückhalten sollen, verstopfen oder durch sie hindurchströmen. Zur Vermeidung des innerlichen Verschmutzens oder gar mikrobiellen Verkeimens darf der Wasserenthärter selbstverständlich nur mit Wasser in Trinkwasserqualität gespeist werden. Er sollte grundsätzlich kühl und nicht im Sonnenlicht stehen und bei mehrwöchiger Nichtbenutzung zumindest wöchentlich für wenige Minuten durchgespült werden.

Im Wasser gelöste Metallspuren (z.B. Eisen) beeinträchtigen mit der Zeit die Regenerierfähigkeit des Austauscherharzes. Man könnte es dann ebenso wie verschmutztes oder verkeimtes Harz aus dem Wasserenthärter nehmen und in einem Eimer mit 0,5 %iger Salzsäure waschen und regenerieren. Sicherer und einfacher ist es, solche Füllungen komplett zu ersetzen.

Ungeeignete Verschnittwässer
Käufliches, in sauberen Kanistern abgefülltes destilliertes Wasser ist im Gegensatz zum selbst enthärteten Wasser zwar gut haltbar, sollte aber sorgfältig auf seine Verwendbarkeit zur Herstellung von Spirituosen geprüft werden. Insbesondere ist darauf zu achten, dass seine Etikettierung die Verwendungsmöglichkeit als Lebensmittel ausweist und es völlig geschmacks- und geruchsneutral ist. Kunststoffbehälter sind grundsätzlich nicht gasdicht. Sie nehmen Fremdgerüche aus der Umgebung an und geben sie an den Inhalt ab.

Im Kondensationswäschetrockner anfallendes Wasser ist zwar destilliert, also frei von gelösten Salzen, aber keinesfalls geruchs- und geschmacksneutral. Es eignet sich deshalb nicht als Verschnittwasser. Regenwasser, der Theorie nach zwar mineralstofffrei, dürfte abgesehen von seiner Verunreinigung durch Staub und aus der Luft ausgewaschene Rauchgase schon allein durch die Art des Auffangens und Sammelns den Ansprüchen an Verschnittwasser nicht gerecht werden.

Ebenfalls ungeeignet für Verschnittzwecke ist phosphatiertes Kühlwasser. Zur Vermeidung von Kalkablagerungen in Kühler und Dephlegmator wird Kühlwasser zumeist in einer Polyphosphatschleuse mit Spuren von Natriumhexametaphosphat versehen, welches die Härtebildner so in Schwebe hält, dass Sie bis zu Temperaturen um etwa 70° C keine Kalkablagerungen bilden. Als Lebensmittelzusatzstoff ist diese Substanz zwar gesundheitlich unbedenklich, in vielen Lebensmitteln zu finden und auch für die Trinkwasseraufbereitung zugelassen. In Spirituosen sind aber bei Verwendung phosphatierten Verschnittwassers aus Kalziumphosphat bestehende Trübungen zu befürchten.

Auszug aus dem Fachmagazin “Kleinbrennerei” 10/2008
Autor: Dr. Michael Heil, Schwäbisch Hall
www.kleinbrennerei.de

Datum: Montag, 27. Oktober 2008
Themengebiet: Brennerei-Kellerei-Mosterei Trackback: Trackback-URL
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